Haltbarkeit – Härtegrade – Liegezonen

Nach sieben bis zehn Jahren (je nach Pflege und Beschaffenheit) ist die Lebensdauer von Matratzen abgelaufen, und zwar in erster Linie aus hygienischen (mikrobiologischen) Gründen. Im Schlaf gibt der Mensch jede Nacht zwischen 0,3 und 0,5 Liter Schweiß ab. Manche Menschen neigen stärker zum Schwitzen als andere und auch Kranke schwitzen unter Umständen deutlich mehr als gesunde Menschen. Auch Raum- und Bettklima haben Einfluss darauf, wie viel wir pro Nacht ausschwitzen.
In zehn Jahren kommen über 1.200 Liter zusammen, was mehr als acht gefüllten Badewannen entspricht. Einen Teil dieser Flüssigkeit geben wir beim Atmen an die Raumluft ab, ein weiterer Teil zieht in die Bettdecke ein, doch das meiste nimmt die Matratze auf, und das Nacht für Nacht. Wir empfehlen morgendliches Stoßlüften, denn so entweicht feuchte Luft aus dem Schlafraum und die Raumluft kann wieder Feuchtigkeit aus der Matratze aufnehmen.
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, warum die Lebensdauer von Matratzen allein aus hygienischen Gründen beschränkt ist. Nach acht bis zehn Jahren hat Ihre Matratze ausgedient. Spätestens mit dem Auftreten von Kuhlen ist sie auch vorher dringend zu erneuern.
Benutzen Sie aus den dargestellten hygienischen Gründen niemals eine gebrauchte Matratze!
Qualität, richtiges Lüften und ein Gespür für das Erneuern der Matratze tragen zu Gesundheit und Wohlbefinden bei.

Die meisten Hersteller bieten ihre Matratzen in diesen Härtegraden an. Manche Hersteller unterscheiden auch nur zwischen zwei verschiedenen Härtegraden („weicher“ oder „fester“), andere wiederum sogar zwischen vier oder fünf. Da es bislang keinen einheitlichen Industriestandard für Härtegrade gibt, können diese nur eine erste grobe Orientierung liefern. Was der eine Hersteller als weich deklariert, kann im Vergleich zur Matratze eines anderen Herstellers fest wirken. Der Fachverband Matratzen-Industrie e.V. und seine Mitglieder setzen sich für eine einheitliche Auslobung von Härtegraden ein, um so mehr Transparenz und Vergleichbarkeit zu schaffen.
Warum Matratzen überhaupt in unterschiedlichen Festigkeiten angeboten werden, liegt darin begründet, dass sie individuell auf den Menschen abgestimmt sein muss, dessen Wirbelsäule während des Schlafs in ihrer natürlichen Position gelagert werden soll. Solange sich die Einteilung der Härtegrade sich von Hersteller zu Hersteller unterscheidet und nicht normiert ist, ist es notwendig, dass Sie sich selbst ein Bild von den verschiedenen Optionen machen, um herauszufinden, was zu Ihnen passt. Und das gelingt nur durch Probeliegen und Vergleichen.
Die Unterschiede in der Härte werden durch die Verwendung unterschiedlicher Materialqualitäten erzeugt, z.B. durch Schäume in verschiedener Dichte.
Hier geht es zu weiteren Informationen, wie Sie auf einer Matratze richtig liegen und optimal gestützt werden.

Zusätzlich zu den Härtegraden, zwischen denen der Kunde wählen kann, haben die meisten Matratzen in sich mehrere Liegezonen. Das heißt, die Festigkeit der Matratze ist nicht über die ganze Fläche gleich, sondern an manchen Stellen weicher und an anderen fester:
- Beckenbereich: In der Matratzenmitte kommt die schwerste Körperpartie zum Liegen, entsprechend muss diese Zone etwas fester sein, um diesen Bereich ausreichend zu stützen. Zugleich darf sie nicht zu fest sein, damit das Becken tief genug einsinken und die Wirbelsäule eine gerade Linie bilden kann (in Seitenlage).
- Lordosebereich: Dies ist der Bereich der Matratze, der das Hohlkreuz (in Rückenlage) abstützen soll und dementsprechend fest genug sein sollte.
- Schulterpartie: dieser Bereich ist in der Regel etwas weicher, damit die Schulter (in Seitenlage) tief genug einsinken kann und nicht gestaucht wird.
- Kopfbereich: Kopf und Füße sind vergleichsweise leichte Körperpartien und sollten deshalb auf einer relativ weichen Zone liegen.
Damit auch Matratzen mit Liegezonen gedreht und gewendet werden können, verteilen sich die Liegezonen ausgehend von der Matratzenmitte symmetrisch zum Kopf- bzw. Fußende.