Bettzeug
Welchen Einfluss hat das Bettzeug auf die Schlafqualität?
Ob Sie bequem liegen, erholsam schlafen oder ob Ihnen zu warm oder zu kalt ist, hängt entscheidend auch von Ihrem Bettzeug ab.
So gehen beispielsweise 70 Prozent des Schlafklimas auf das Konto der Bettdecke, die Matratze bestimmt es nur zu 30 Prozent. Wenn Sie also nachts oft frieren oder schwitzen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dies an einer für Sie ungeeigneten Bettdecke und nicht an der Matratze liegt. Am besten legt man sich eine zweite Decke zu, so dass man je nach Jahreszeit wechseln kann – für den Sommer reicht eine leichte Decke und für den Winter empfiehlt sich eine etwas wärmere. Weit verbreitet sind auch sogenannte Vier-Jahreszeiten-Bettdecken, bei denen zwei Einzeldecken mit unterschiedlichen Wärmeeigenschaften entweder einzeln genutzt oder aneinander geknöpft werden können.
Die Eigenschaften des Kissens – seien es Größe, Form, Art und Qualität der Füllung oder auch der Bezugsstoff – haben großen Einfluss auf unseren Schlaf und unser Wohlbefinden. Denn sie entscheiden, wie Kopf und Nacken gelagert werden. Informieren Sie sich deshalb vor dem Kauf Ihres Kopfkissens darüber, welches zu Ihrem Körper und Ihren Schlafgewohnheiten passt! Dafür sollten Sie sich bewusst machen, dass Kopf und Halswirbelsäule im Schlaf in ihrer natürlichen Haltung gelagert und unterstützt werden sollten, damit die Bandscheiben während der Nacht optimal regenerieren können und es nicht zu Verspannungen in der Nackenmuskulatur kommt (mehr dazu hier). Auch das richtige Zusammenspiel zwischen Matratze und Kopfkissen spielt eine wichtige Rolle, weshalb es sinnvoll ist, beim Kauf der Matratze abzuklären, welche Höhe das passende Kopfkissen für Sie haben sollte.
Im Folgenden erfahren Sie mehr über Bettdecke und Kissen:

Kissen
Die gängigen Standardgrößen von Schlafkissen sind bei uns in Deutschland 40 x 60, 40 x 80, 60 x 60 sowie 80 x 80. Sie sehen, schon hier ist die Auswahl groß. Und auch bei der Höhe des Kissens gibt es große Unterschiede. Um zu beurteilen, welche Kopfkissengröße und -höhe zu Ihnen passt, kommt es vor allem auf Ihre bevorzugte Schlafposition und individuellen Bedürfnisse an. Aus diesem Grund sind Kissen sinnvoll, deren Füllung diesen Bedürfnissen angepasst werden kann. Und auch Probeliegen empfiehlt sich nicht nur für Matratzen sondern durchaus auch für Kopfkissen.
Bettdecken
Die klassische Größe für erwachsene Personen beginnt in der Regel bei 135 x 200 cm, weitere Größen sind 155 x 220 cm bzw. 155 x 240 cm. Ab einer Körpergröße von 180 cm ist eine solche Bettdecke in „Überlänge“ empfehlenswert. Darüber hinaus gibt es familiengerechte Bettdecken in den Größen 200 x 200 cm, 200 x 220 cm, oder auch 200 x 240 cm. Speziell für kleine Kinder gibt es ebenfalls der jeweiligen Größe entsprechende Bettdecken.

Auch Ihr Bettzeug wird mal müde! Denn genau wie die Matratze werden auch Bettdecke und Kissen Nacht für Nacht stark beansprucht. Tauschen Sie Ihre Bettdecke spätestens alle fünf Jahre und Ihr Kissen sogar alle zwei bis vier Jahre aus. Wenn die Füllung verklumpt oder das Kissen seine Höhe oder Form verliert, sollte schon früher gewechselt werden. Auch Menschen, die nachts viel schwitzen, sollten nicht zu lange warten, bevor sie sich eine neue Bettdecke gönnen.
Zudem sollte auch das Bettzeug entsprechend den Pflegeanweisungen des Herstellers regelmäßig gereinigt werden. Hautschuppen, Schimmelsporen, lebende Hausstaubmilben und deren allergenhaltige Ausscheidungen können bis zu 10 Prozent des Gewichts eines gebrauchten, ungewaschenen Kissens oder einer Bettdecke ausmachen. Um Milben zuverlässig abzutöten, sollte das Bettzeug bei mindestens 60°C gereinigt werden. Beim Waschen von Kissen und Bettdecken ist das Trocknen fast das Wichtigste! Wenn die Füllung nicht gründlich trocknet, kann nicht nur ein sehr unangenehmer Geruch entstehen, sondern es besteht die Gefahr der Schimmelbildung. Manche Wäschetrockner verfügen über ein spezielles Daunenprogramm, bei dem die Füllung von Kissen oder Bettdecke zusätzlich schön aufgelockert wird.
Unser Tipp für alle Feder- und Daunenkissen und -decken: Zwei, drei Tennisbälle in den Trockner gegeben, haben einen ähnlichen Effekt und bauschen die Fasern ebenfalls sehr schön auf.
Außerdem sollten Kissen und Bettdecken mit einer Füllung aus Federn, Daunen, Kunst- oder Naturfasern jeden Morgen aufgeschüttelt und anschließend gut gelüftet werden. Produkte mit Naturhaarfüllung besser nicht aufschütteln, denn dabei könnten die Vliese, Schaden nehmen. Solche Bettwäsche wird deshalb nur gelüftet.
Das Lüften aber ist unverzichtbar, denn nur wenn ausreichend Luft an die Bettwäsche gelangt, kann die in der Nacht aufgenommene Feuchtigkeit wieder an die Raumluft entweichen.

Bei den Füllungen setzt sich fort, was wir zuvor schon festgestellt haben: Es gibt nichts, was es nicht gibt! Deshalb kann es hilfreich sein, zunächst zu entscheiden, ob Sie synthetische Füllungen oder Naturmaterialien bevorzugen. Unter der Bedingung, dass die Qualität stimmt, lässt sich weder von dem einen, noch dem anderen abraten und es kommt auf Ihre persönlichen Vorlieben an.
Eine Zeit lang kamen für Allergiker nur synthetische Kissen- (und übrigens auch Bettdecken-) Füllungen in Frage, weil diese besonders pflegeleicht sind und in der Waschmaschine gereinigt werden können. Inzwischen aber gibt es auch Kissen und Bettdecken mit Daunen- oder Federfüllung, die bei 60 Grad waschbar sind und deren Hüllen zudem so dicht gewebt sind, dass sie keine Milben durchlassen. Diese Produkte tragen das sogenannte „Nomite-Zeichen“ (von engl. „no mite“ – „keine Milbe“).

Kissen mit Baumwollfüllung sind preiswert und besonders pflegeleicht, da sie in der Regel bei mindestens 60 Grad waschbar sind. Baumwolle nimmt außerdem eine große Menge Feuchtigkeit auf, ohne sich klamm anzufühlen. Kissen mit Baumwollfüllung täglich auslüften.

Daunen und Federn sind ein besonders kuscheliges Material für Kissenfüllungen. Je höher der Daunenanteil, desto wärmer, leichter und teurer. Kissen mit einer solchen Füllung täglich aufschütteln und lüften, jedoch nicht praller Sonne und Feuchtigkeit aussetzen. Kissen mit Daunen oder Federn spätestens alle drei Jahre reinigen.

Synthetische Fasern oder auch Mikrofasern sind atmungsaktiv, leicht und halten trotzdem warm. Für Allergiker sind sie gut geeignet, weil sie sich in aller Regel problemlos in der Maschine waschen lassen. Beachten Sie dazu die Pflegehinweise des Herstellers. Sind die Fasern zu einem Vlies verarbeitet, nur lüften. Faserkügelchen hingegen dürfen Sie auch aufschütteln.

Kissenfüllungen aus unterschiedlich hergestellten Schäumen zeichnen sich auf den ersten Blick vor allem durch ihre ergonomische Form aus, die an Kopf- und Nackenpartie angepasst ist. Menschen mit Nacken- oder Schulterproblemen kommen mit diesen Kissen häufig gut zurecht. Viele Kissen dieser Art können in der Höhe den individuellen Bedürfnissen durch herausnehmbare Teile angepasst werden.

Bei all diesen Materialien handelt es sich um hochwertige Fasern, die vor allem für Menschen attraktiv sind, die großen Wert auf unbehandelte Naturmaterialien legen. Die Füllung lässt sich bei Kissen meist herausnehmen, so dass man sie von Hand leicht auflockern kann. In der Regel sind die genannten Materialien jedoch nicht waschbar, so dass das tägliche Auslüften ein absolutes Muss ist.

Seitenschläfer – und das sind die meisten von uns – brauchen ein Kissen, das gut formbar ist und den Hohlraum zwischen Schulter und Kopf genau ausfüllt, so dass die Halswirbel die gerade Verlängerung der Wirbelsäule bilden. Der Kopf sollte also in Seitenlage weder nach unten abfallen (das Kissen ist zu klein oder zu flach) noch nach oben abgeknickt werden (das Kissen ist zu groß oder zu dick). Aus diesen Anforderungen ergibt sich, dass gerade für Seitenschläfer längliche Kissen mit den Maßen 40 x 60 oder 40 x 80 sinnvoll sind.
Wenn Sie besonders gern auf dem Rücken liegen, brauchen sie wahrscheinlich ein weniger hohes Kissen als ein Seitenschläfer. Denn in der Rückenlage kommt es darauf an, dass die Wirbelsäule in ihrer natürlichen S-förmigen Krümmung unterstützt wird. Kopf, Nacken und Schultern sollten aber trotzdem ausreichend gestützt werden, um die Atemwege offen zu halten und so Schnarchen bzw. Atemaussetzer zu vermeiden.
Viele Nackenstützkissen sind heute mit zwei verschieden hohen Wölbungen ausgestattet, so dass sie sich in der Regel sowohl für Seiten- als auch für Rückenschläfer eigenen. Dennoch: Bilden Sie sich wie bei der Auswahl Ihrer Matratze ein eigenes Urteil und hören Sie auf Ihr Gefühl!
Grundsätzlich problematisch ist es, in der Bauchlage zu schlafen, denn in dieser Position ist es kaum zu vermeiden, dass die Wirbelsäule verdreht und nach hinten gekrümmt wird – Verspannungen, besonders im Bereich der Halswirbelsäule und des Hohlkreuzes, sind keine Seltenheit. Auch Nervenquetschungen können die Folge dieser Schlafposition sein. Deshalb raten wir generell davon ab, in Bauchlage zu schlafen. Dennoch gibt es Menschen, die sich aus Gewohnheit nicht damit anfreunden können oder wollen, in die Seiten- oder Rückenlage zu wechseln. Für sie gibt es spezielle Bauchschläfer-Kissen, die dazu beitragen sollen, die Wirbelsäule auch in der Bauchlage zu entlasten und Schädigungen von Muskeln, Wirbelsäule und Nerven zu vermeiden. Unterschiedliche Modelle heben dazu entweder das Becken oder den oberen Körperbereich an, so dass hier ausgiebiges Probeliegen im Fachhandel und Abstimmung auf persönliche Bedürfnisse unverzichtbar sind.

Es kann sein, dass sich die Begeisterung für ein neues Kissen anfänglich in Grenzen hält und der erhoffte tiefe Schlaf erst mal ausbleibt. Natürlich kann das daran liegen, dass Ihr neues Kissen tatsächlich nicht zu Ihnen passt. Doch der Körper – und gerade die empfindliche Halswirbelsäule – brauchen Zeit, um sich an veränderte Schlafbedingungen zu gewöhnen. Deshalb sollten Sie sich und Ihrem neuen Kissen etwas Zeit geben – bis zu 14 Tagen kann es dauern, dass sich die erwünschte „enge Beziehung“ zu Ihrem neuen Kopfkissen aufbaut! Im Einzelfall kann es helfen, das neue Kissen nur stundenweise zu benutzen und das alte Kissen zur Sicherheit noch „in petto“ zu haben.
Wenn Sie aber trotz aller Geduld zu dem Schluss kommen, dass Sie auf dem neuen Kissen nicht gut liegen und schlafen, hilft leider nur der erneute Gang in den Fachhandel. Lassen Sie sich hier ausgiebig beraten.

Seitenschläferkissen sind spezielle Kissen von ca. 1,5 Metern Länge, die dazu dienen, die gesamte Wirbelsäule in der Seitenlage abzustützen. Viele Menschen schätzen dieses Kissen zudem, weil es sich auch als Polster zwischen den angewinkelten Beinen nutzen lässt. Da sich das Seitenschläferkissen wegen seiner großen Länge fast am ganzen Körper entlang positionieren lässt, kann es den persönlichen Bedürfnissen entsprechend genutzt werden und trägt längst nicht nur für Seitenschläfer zu mehr Liegekomfort bei.
Stillkissen ähneln in ihrer Größe und Form den Seitenschläferkissen, sind aber speziell dafür konzipiert, der Mutter beim Stillen oder Fläschchengeben eine bequeme und entlastende Haltung zu ermöglichen. Bereits in der beschwerlichen Zeit der Schwangerschaft kann das Stillkissen dazu dienen, den Schlaf etwas komfortabler zu machen. Viele Frauen behalten ihr Stillkissen nach der Stillzeit, weil sie sich an diesen Komfort gewöhnt haben.

Es gibt verschiedene Arten von medizinischen Kissen, wie z. B. Venen-, Dekubitus-, und Lagerungskissen. Venenkissen werden genutzt, um die Beine bzw. die Unterschenkel in Rückenlage hoch zu lagern. Das fördert den Rücktransport des Blutes aus den entlegensten Winkeln des Körpers zum Herzen, was besonders bei geschwollenen Beinen, Krampfadern und Venenleiden Entlastung verschafft, aber auch ohne gesundheitliche Beschwerden sehr angenehm und erholsam sein kann.
Bitte wenden Sie sich an den entsprechenden Fachhandel, wenn Sie Informationen zu der gewünschten Kissenart benötigen.